
Das Vorgespräch – Herzstück der Hypnose
- Stephanie Immer
- 8. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Warum echte Veränderung dort beginnt, wo du dir selbst zuhörst.
Viele fragen mich:
Warum dauert eine Hypnosesitzung bei dir so lange?
Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen der QHHT-Methode und anderen Hypnosemethoden?
Andere bieten mehrere kurze Termine an – drei, vier Sitzungen à eine Stunde, effizient und überschaubar.
Ich nehme mir einen Tag Zeit – nur für dich.
Was ich an der QHHT-Methode besonders schätze, ist die Möglichkeit, ohne Zeitdruck zu arbeiten –
ganz im Sinne von Dolores Cannon, die das Vorgespräch als wesentlichen Teil des Prozesses verstand.
Denn das, was wir im Gespräch öffnen, wirkt bereits tief in dir, lange bevor die Hypnose beginnt.
Das bedeutet auch, dass du bereit bist, dir selbst diesen Raum zu schenken: bereit, tiefer zu gehen als das, was du bisher kennst.
Veränderung kann theoretisch in einem Augenblick geschehen. Ein einziger Impuls kann vieles, oder gar alles bewegen.
Doch das Leben ist selten so effizient.
Menschsein funktioniert nicht nach Plan – es lebt, wandelt sich, widerspricht sich.
Unser Verstand liebt Strukturen – und ja, er kann alte Programme überschreiben, neue Muster speichern, sich selbst neu starten.
Aber wir sind nicht nur Verstand. Wir sind fühlende Wesen mit Geschichte – und dieses fühlende Wesen will in den Prozess einbezogen, gesehen und in seinem Anliegen verstanden werden. Das braucht Raum und Zeit. Ohne diesen Raum bleibt Veränderung nur ein Gedanke.
Dolores Cannon sah das Vorgespräch nie als blosse Vorbereitung, sondern als einen entscheidenden Teil der Sitzung selbst.
Sie nannte es den Moment, in dem Bewusstsein und Unterbewusstsein beginnen, miteinander zu kommunizieren.
Im Gespräch darf sich bereits vieles sortieren, was innerlich lange ungehört blieb.
Ich höre auf das, was gesagt wird – und auf das, was zwischen den Zeilen spürbar ist.
Oft zeigt sich dort bereits das, was gehört werden will.
Dadurch entsteht Vertrauen – und das Unterbewusstsein beginnt sich zu zeigen, noch bevor die eigentliche Hypnose startet.
Und genau dort setzt bei mir das mehrstündige Vorgespräch an:
bei deinem Leben, deinen Prägungen, bei dem, was du längst kennst – und trotzdem immer wieder, meist in Dauerschleife, erlebst.
Viele Menschen kommen zu mir, weil sie etwas Bestimmtes „weg“ haben wollen – eine Angst, ein Verhalten, ein Gefühl.
Doch oft zeigt sich im Gespräch, dass dieses „weg“ eigentlich ein Schutz ist.
Etwas, das einst nötig war, um eine tiefere Verletzung zu verbergen oder erträglich zu machen.
Darum geht es für mich nicht in erster Linie darum, den Schutz zu entfernen,
sondern zu verstehen, warum er da ist – und was er bewahrt.
Zuerst gilt es, das zu stärken, was darunter liegt.
Erst wenn dieses Innere stabil wird, darf sich der Schutz von selbst lösen.
Denn etwas Verletzliches ohne Halt blosszulegen, wäre ebenso unheilsam,
wie etwas für immer hinter Mauern zu verstecken.
Wenn wir erkennen, wie der Verstand sein Programm schreibt, können wir ihm liebevoll beibringen, dass er heute nicht mehr kämpfen muss.
Das ausführliche Vorgespräch ist kein Nebenschritt.
Es ist der eigentliche Beginn der inneren Arbeit.
Hier entsteht Vertrauen – nicht nur zwischen uns, sondern auch zwischen dir und deinem eigenen Inneren.
Schicht für Schicht zeigt sich, was öffnet, was verschliesst – und was Bewegung bringt.
Denn Bewegung bedeutet, dass etwas in dir zu leben beginnt.
Hypnose ist kein Werkzeug, um etwas „wegzumachen“.
Sie ist eine Tür.
Und das Vorgespräch ist der Moment, in dem du den Schlüssel in der Hand hältst – bereit, ihn wirklich zu drehen.

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